Eine neue Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Neben Chancen sieht sie auch Risiken für Deutschland. So sei die deutsche Jugend vielfach gut vorbereitet für den sich digitalisierenden Arbeitsmarkt. Allerdings wandeln sich viele Berufsbilder und zahlreiche Arbeitsplätze werden damit auch wegfallen, gerade für Geringqualifizierte.
In Deutschland sieht die OECD 18,4 Prozent der Arbeitsplätze durch Automatisierung bedroht. Vor allem der hierzulande starke Anteil des produzierenden Gewerbes ist für diesen leicht überdurchschnittlichen Wert verantwortlich. Im OECD-Durchschnitt sind es 14 Prozent.
In etwas mehr als einem Drittel aller Jobs (35,8 %) werden sich die Anforderungen durch die Digitalisierung stark verändern. Dafür fehle es vor allem an IT-Kenntnissen und Computererfahrung. Auch hier ist die Berufsgruppe der Geringqualifizierten überdurchschnittlich betroffen.
Ist damit ein Anstieg der Arbeitslosigkeit unausweichlich? Nicht unbedingt: Trotz der verbreiteten Sorge über den Wegfall von Arbeitsplätzen erscheine ein starker Rückgang der Beschäftigung derzeit unwahrscheinlich, so die Studienautoren. Denn nicht nur die Digitalisierung selbst schafft neue Jobs, auch in anderen Bereichen, wie Pflege und Gesundheit oder Bildung und Erziehung, herrscht großer Bedarf an Arbeitskräften.
Allerdings sei eine entsprechende Qualifizierung von Arbeitnehmern notwendig. Politik und Gesellschaft müssen den Transformationsprozess aktiv gestalten. Eine grundlegende Überarbeitung und Fortentwicklung von Programmen zur Weiterbildung ist nach Ansicht der OECD unverzichtbar. Nur so können mehr Menschen wirkungsvoll für neue Tätigkeiten qualifiziert werden.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter:
http://www.oecd.org/berlin/publikationen/skills-outlook-2019.htm